Wein wird in Weinglas eingeschenkt

Die fünf teuersten Weine der Welt

Eine Preisvergleichs-Plattform hat die teuersten Weine der Welt ermittelt. Das Spitzen-Quintett kommt aus dem Burgund. Wer Platz 1 kaufen will, muss die unglaubliche Summe von fast 38’000 Dollar auf den Tisch legen – für eine Flasche.

Nimmt man den durchschnittlichen Preis, der für eine Flasche im Schweizer Detailhandel für eine Flasche Wein bezahlt werden muss, so ist das eine Summe von knapp 8 Franken. Von viel Individualität kann bei solchen Tropfen wohl kaum die Rede sein. Für viele Konsumenten und Konsumentinnen scheint eine Summe von 20 Franken das höchste aller Gefühle zu sein. Es sind vor allem Weinfreaks und -sammler, die dreistellige Beträge für ein besonders edles Gewächs berappen. Was darüber ist, hat nicht mehr viel mit den effektiven Produktionskosten eines Weins zu tun. In den höchsten Sphären spielen Angebot und Nachfrage, geschicktes Marketing und nicht zuletzt Spekulation die Hauptrolle.

Absurde Summen werden für die teuersten Weine der Welt hingelegt. Dies hat eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung der Preisvergleichs-Plattform Winesearcher  gezeigt. Um zu einem aussagefähigen Resultat zu kommen, wurden die Preislisten Tausender Weinhändler verglichen. Man ermittelte dabei einen Durchschnittspreis über die angebotenen Jahrgänge hinweg. Die Top-5 stammen alle aus dem französischen Anbaugebiet Burgund.

An der Spitze mit 37’700 Dollar liegt der Musigny Grand Cru der Domaine Leroy. Der Rotwein aus Pinot noir kommt aus einer der besten Lagen im Burgund. Der Rebberg ist lediglich 10,7 Hektaren gross. Dahinter folgt der Chevalier-Montrachet Grand Cru der Domaine d’Auvenay. Der Weisswein aus Chardonnay kostet 31’220 Dollar. Auf den Plätzen 3 und 4 kommen nochmals zwei Weissweine aus dem gleichen Weingut, und zwar der Criots-Bâtard-Montrachet Grand Cru mit 29’731 Dollar sowie der Bâtard-Montrachet Grand Cru mit 27’241 Dollar. Die Grands Crus bilden die oberste Hierarchie-Stufe im Burgund, gefolgt von den Premiers Crus, den Villages-Weinen sowie den «Bourgognes rouges» respektive «Bourgognes blancs».

Auffallend ist, dass an beiden Domänen die legendäre Winzerin Lalou Bize-Leroy beteiligt ist. Die Weingärten werden seit langer Zeit biodynamisch bearbeitet. Die Französin will aus niedrigen Erträgen stets perfekte Trauben ernten, so dass im Keller wenig oder überhaupt nicht interveniert werden muss.

Rang 5 belegt ebenfalls eine Burgunder-Legende. Die exklusive Domaine de la Romanée-Conti besitzt zu 100 Prozent den gleichnamigen Rebberg. Der Grand Cru weist lediglich eine Fläche von 1,81 Hektaren auf. Der Durchschnittspreis des biodynamisch produzierten Rotweins beträgt 25’330 Dollar. Alle Gewächse sind Raritäten und auf dem Markt kaum zu finden. Dies erklärt teilweise die horrenden Preise.

Die Weine aus dem Burgund gehören zurzeit zu den gefragtesten Produkten. Das betrifft auch etwas weniger renommierte Güter, die selbstverständlich ebenfalls eine hohe Qualität abfüllen. Heute ist es äusserst schwierig geworden, Spitzenburgunder zu vernünftigen Preisen zu finden. Preise um die 100 Franken sind eher die Regel wie die Ausnahme. Trotzdem: Man sollte die eine oder andere Flasche im Keller lagern, denn die aussergewöhnlichen Rotweine vereinen Kraft mit Finesse. Die charakterstarken Weissen wiederum überzeugen mit ihrer Tiefgründigkeit und Mineralik. Beide sind äusserst lagerfähig.

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