Wer Gin in seinen Geschmacksnuancen entdecken will, der trinkt ihn am besten pur. Doch ist das nicht jedermanns Sache. Für die meisten ist und bleibt der Klassiker Gin mit Tonic. In diesem Fall empfehle ich, Gin in Kombination mit einem Slim Tonic zu trinken.
Im Anschluss an eine Gin & Tonic Masterclass der Barschule in München gingen meine Gin-Kollegen und ich noch in eine Bar unseres Vertrauens. Natürlich bestellen wir nicht «wie immer», denn jedes Mal soll es etwas Neues sein. Wir nutzen unsere Barbesuche zur Weiterbildung unserer Geschmackssensoren. Wer aus seiner «comfort Hendrick’s zone» will, der entwickelt sich auch geschmacklich. Bei meinen vielen Weiterbildungsaufenthalten ist mir aufgefallen, dass bei einem klassischen Gin Tonic immer Garnituren im Glas mitgeliefert werden. Irgendwie schmeckt so jeder Gin mit Zitrone als Beilage zitronig, oder jeder mit Gurke gurkig. Schade, denn Gin hat mehr zu bieten als nur eine Geschmacksnote.
Am besten pur und bei Raumtemperatur
Die Nuancen der klaren Sprituose kommen bei Raumtemperatur am besten zur Geltung. Da entwickelt sich der Gin so wie ihn der Destiller gedacht und rezeptiert hat. Nicht jedermanns Sache ist so purer Gin. Das weiss ich. Mit der Zugabe von nur einem Eiswürfel verändert sich die Spirituose bereits geschmacklich und wird weicher im Gaumen. Übrigens guter Gin wärmt und brennt nicht.
Aber wie den Gin Tonic trinken, ohne dabei den Eigengeschmack des Gin zu verfälschen? Als Purist mag ich den Gin mit Soda und Eis und ohne Beilagen. Wem ein klassischer Gin Tonic lieber ist, dem empfehle ich, sich an die Slim Tonic zu halten – sprich die zuckerreduzierte Variante. Diese Tonics lassen dem Gin sehr grosse Geschmacksentwicklung. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen oder schlecht gemachte Gins fallen beim Geschmack komplett durch.
Oder mit einem Slim Tonic
Bei zuckerreduzierten Tonics empfehle ich aus der Schweiz gerne Gents aus Zürich und Tom’s aus Bern. Auch wenn Tom’s kein klassisches Slim Tonic ist, weisst es über einen geringen Zuckergehalt aus. Hingegen ist jenes von Gents ein einzigartiges Slim Tonic, denn es ist mit Schlehen angereichert und besticht dadurch, dass der Gin beim Gin Tonic vollends zur Geltung kommt. Auch in der Schweiz erhältlich ist das Golden Monaco aus München.
Das Tonic ist eine Kollaboration zwischen der Goldenen Bar in München, einer der renommiertesten Bars in Deutschland, und dem Produzenten des Nummer 1 Tonic der Welt (Auszeichnung erhalten 2019). Eine ähnliche Kollaboration haben die Produzenten von Aqua Monaco übrigens auch mit Dirk Hany von der Bar am Wasser mit dem Limmatien Tonic auf die Beine gestellt. Allerdings ist das kein Slim Tonic.
Auf der Suche nach weiteren guten Slim Tonics landeten wir in Salzburg bei Christoph von Lobster Tonic. Ein knochentrockenes Tonic, das einem Gin keinen Rezept Fehler verzeiht. Von den ganz bekannten Tonic Marken liefert Schweppes ein wunderbares Produkt.
Mit diesen Tonics kommt wenig Zucker in den Gin und garantiert seinen charakteristischen Eigengeschmack.
Und wie trinkt Ihr Euren Gin am liebsten? Wir freuen uns auf Kommentare.