Bären Gonten

«Der Bären Gonten ist älter als die Kirche im Dorf»

Erbaut im 17. Jahrhundert ist der Bären das älteste Gebäude in Gonten. Nach umfassenden Renovationen hat sich das Haus zum Drei-Sterne-Superior-Boutique-Hotel gemausert, das ganz in der Gegenwart angekommen ist. Wir haben es getestet.

Das Angebot des Bären umfasst 25 Zimmer, Junior-Suiten und Familienresidenzen, einen kleinen Spa-Bereich und moderne Seminarräumlichkeiten sowie zwei Gastronomiebetriebe – im Winter ergänzt durch die Appenzeller Lounge für Fondue und Raclette – und einen beeindruckenden Weinkeller.

Die Anfahrt mit dem Auto von Zürich nach Gonten dauert etwas mehr als eine Stunde, wenn man sich nicht wie wir auf abenteuerlichen Landwegen verfährt. Die Landschaft ist lieblich, hügelig, urschweizerisch. Der höchste Berg ist der Säntis mit 2’502 Metern. Er ist der Leuchtturm des Appenzellerlandes.

Bei unserer Ankunft im Hotel Bären in Gonten schneit es. Doch schon bald geht die Sonne auf, als wir an der Rezeption vom Gastgeber Johannes Sommer herzlich empfangen werden. Er trägt höchstpersönlich unser Gepäck ins Zimmer und lässt uns erst einmal ankommen.

Bären Gonten

Als Nächstes wickeln wir uns in die flauschigen Bademäntel des Hotels und lassen es uns im kleinen und feinen Spa gut gehen. Der Spa ist perfekt für vier bis fünf Personen und besteht aus einer Sauna, einem Dampfbad, einem Hot-Pot auf der Terrasse und einem gemütlichen Ruheraum mit Kachelofen und Liegesofas. Mineralwasser und Tee stehen zur freien Verfügung. Im Zentrum des Spas steht ein antiker Brunnentrog. Viel Holz und urprüngliches Gebälk und der kleine grüne Kachelofen machen den Ruheraum zu einer gemütlichen Stube, wo man gerne etwas länger verweilt.

Die Liebe zum Detail ist im ganzen Hotel augenfällig: stilvolle Ensembles aus verschiedenen Vasen und Gefässen mit Trockenblumen und üppige Pflanzenkompositionen in riesigen skulpturalen Gefässen bilden einen Kontrast zum historischen Gemäuer.

Weitere schöne Details sind die traditionellen Appenzeller Muster, die sich sowohl in den massiv-hölzernen Rückwänden und Himmeln der Betten wiederfinden, als auch auf der Verpackung der kleinen Pralinenschachtel, den Pralinen selber und auf der freundlichen Karte des Gastgebers, die als Willkommensgruss auf dem Bett liegen. Die edlen Kissen und Vorhänge sind mit Bordüren aus St. Galler Spitze verziert – ebenfalls ein altes Handwerk der Region. Die ganze Einrichtung ist ein gelungener Guss aus historischen Elementen und modernem Design und verströmt eine harmonische und gemütliche Atmosphäre.

Bären Gonten. Bärenstobe

Zum Aperitif treffen wir uns mit Johannes Sommer in der gemütlichen Taverne mit Cheminée. Beim angeregten Gespräch erfahren wir Einiges über die Geschichte des Hauses. «Der Bären Gonten ist älter als die Kirche im Dorf», erklärt er stolz und erzählt vom Erhalt der Traditionen und von altem Handwerk, das immer noch aktiv ist im Appenzellerland. Von der Offenheit der Einheimischen, die gerne im Bären Gonten einkehren und den vielen Möglichkeiten, die das Appenzellerland bietet: «Man kann wandern, biken, golfen, Tennis spielen und im Winter langlaufen.» Johannes Sommer ist mit Leib und Seele Gastgeber und fühlt sich angenommen und angekommen an diesem Ort. Uns geht es genauso.

Vor dem Nachtessen möchten wir noch gerne wissen, was es mit der 74-seitigen Weinkarte auf sich hat. Der Besuch des beeindruckenden Weingewölbes lässt keine weiteren Fragen offen. Herrscher über die erlesenen Weine ist Hans Rhyner, eine weitherum bekannte Wein-Koryphäe. Die Auswahl des Weines überlassen wir ihm.

Zum Finale dieses Tages gönnen wir uns im Restaurant Bärenstobe als Vorspeisen ein Tatar vom Black Angus Rind und einen knackigen Blattsalat mit Apfel und sardischen Brotchips, gefolgt von einem Rindsfiletmedaillon mit Appenzeller Coppa an Rotweinsauce mit süssem Maggia-Pfeffer und Rotbarbenfilets auf cremigem Risotto. Zum Dessert geniessen wir eine Rhabarbertarte auf Joghurteis. Die regionale Käseplatte sparen wir uns für das Frühstück auf, was sich unbedingt lohnt!

Nach einem dermassen lukullischen Genuss kommt uns der Weg aufs Zimmer urplötzlich etwas lang vor. So fläzen wir uns in die bequemen Sessel der Lounge vor dem Restaurant und lauschen dem Plätschern des antiken Brunnens im Raum. Ein letzter kurzer Espresso mit einer kleinen, süssen Beigabe gibt uns den nötigen Schub, um ins Zimmer und in die herrlichen Betten zu gelangen und mit dem feinen Geruch von Holz selig einzuschlummern.

Wir wurden herzlich empfangen und königlich bewirtet, haben köstlich und reichlich gegessen und getrunken, haben geschlafen wie die Götter und fahren nun mit neuen Eindrücken, ein paar Tipps und Empfehlungen und einer Tasche voller Schokolade weiter nach Appenzell.

Zum Bären in Gonten

 

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