Samichlaus

Die Highlights der Woche – Rihanna, Amy Winehouse und der Samichlaus

Highlight Nr. 1: Barbados wird zur Republik und Rihanna zur Staatsheldin Nr. 1!

Nach 55 Jahren Unabhängigkeit sagt sich Barbados, das wegen des starken Einflusses der britischen Kultur auch «little England» genannt wird, von der Krone los. Die Queen wird als Staatsoberhaupt ersetzt und somit die Monarchie abgeschafft. Im Beisein von Prinz Charles hat sich Barbados feierlich zu einer parlamentarischen Republik ausgerufen. Staatoberhaupt ist – ganz in alter Tradition – eine Frau. Und zwar die Richterin Sandra Mason. Prinz Charles konnte es nicht lassen, Vergangenheitsbewältigung zu betreiben und die entsetzlichen Gräueltaten der Sklaverei und die dadurch befleckte Geschichte zu bedauern. Dabei wäre er durchaus in der Lage gewesen, den einen oder anderen Fleck auf der Geschichte zu entfernen. Für längst fällige Reparationszahlungen reichte das Bedauern jedoch nicht aus.

Um der ganzen Feierlichkeit noch einen Glamoureffekt zu verpassen, wurde die prominenteste Bürgerin und Sonderbotschafterin von Barbados an die Staatsfeier eingeladen: Rihanna. Als erste Amtshandlung erklärte Sandra Mason die Sängerin zur Nationalheldin. Wie toll ist das denn? Ich dachte immer, der Nobelpreis oder der Oskar seien erstrebenswerte Huldigungen. Ab jetzt steht Nationalheldin ganz oben auf meiner Liste.

Völlig absurd an dieser schönen runden Geschichte ist die Berichterstattung, die nichts Besseres weiss, als über die schönen Rundungen Rihannas zu berichten. Ist Rihanna schwanger? Nein! Sie wurde eben zur Nationalheldin ernannt, da kann man definitiv damit aufhören, den Bauch einzuziehen.

Highlight Nr. 2: Die grosse Amy Winehouse Ausstellung im Design Museum London.

Nach dem Film kommt nun die grosse Ausstellung über Amy Winehouse, die vor zehn Jahren mit ihrem Rock’n’Roll-Tod dem tragischen «Klub 27» beigetreten war. Als absoluter Amy-Winehouse-Fan der ersten Stunde war ich bislang immer etwas wütend auf sie. Sie hatte die Stimme, sie hatte den Soul und den Jazz und den Blues. Und sie hatte den Bienenkorb. Sie war jung und schön und ganz einfach genial. Und dann nahm sie sich den schlechtesten Mann und liess alles sausen. Aber was weiss ich. Die Ausstellung beleuchtet ihre Karriere und soll bunt und fröhlich sein. Ihr Absturz und tragisches Ende werden jedoch ausgelassen. Nicht ganz. Der Titel der Ausstellung: «Amy. Beyond the Stage» beschreibt exakt ihren letzten torkelnden Auftritt in Belgrad. Bleibt zu hoffen, dass die Ausstellung diese tragischen Bilder aus dem kollektiven Bewusstsein zu tilgen vermag und nur noch die Ausnahmesängerin mit dem Bienenkorb auf dem Kopf auf der Bühne stehen lässt.

Highlight Nr. 3: Am Montag kommt der Samichlaus! Brav sein am Wochenende und Sprüchli lernen! Gilt auch für spätabendliche Verkehrskontrollen.

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