Kunsthaus
Foto: Kunsthaus Zürich

Die Highlights der Woche – Feudalismus, Solidarität und Social Breakdown

Das neue Kunsthaus eröffnet am Wochenende!

5000 zusätzliche Quadratmeter für die Kunst im Erweiterungsbau von David Chipperfield! Und schon wird wieder gemotzt. Das Kunsthaus habe sich an die feudalen Sammler verkauft! Merzbacher, Looser, Knecht und vor allem 170 Werke aus der umstrittenen Sammlung Emil Bührles. Es mag stimmen, dass die Biografie Bührles im Kunsthaus Zürich nicht unbedingt etwas zu suchen hat. Allerdings war es ein netter Zug von Bührle, den letzten Ausbau des Kunsthauses 1958 zu finanzieren. Und soviel ich weiss, hat man dieses Geschenk damals gerne angenommen. Also schauen wir uns die Sammlungen mal an, ein derart unangenehmes Erlebnis kann das nicht werden, schliesslich handelt es sich dabei um beeindruckend grossartige Kunst! Das Einzige, was ich zu monieren habe: da wird ein feudaler Bau für 206 Mio. Franken gebaut, was den Bürger über 117 Mio. feudale Steuerfranken kostet, damit er darin feudale Sammlungen anschauen kann und an der Eröffnung gibt es eine offene Tür und gratis Eintritt. Wo bleibt das feudale Fest? Ich will Cüpli zu den Impressionisten trinken!

An Ungeimpften kann man verdienen!

Pro Ungeimpften, den man an die Nadel bringt, gibt’s 50 Franken! Nichts einfacher als das! Ungeimpften auflauern, Sack über den Kopf, betäuben, ins Impfzentrum schleppen, zustechen, abkassieren. Und für all jene Ungeimpften, die sich impfen lassen und aus einer Schnapsidee, etwas Gutes machen wollen: spenden Sie die 50 Franken und geben Sie beim Impfen die Namen von Menschen oder Institutionen an, die unter der Pandemie gelitten und das Geld nötig haben. Das macht das Impfen zum Super-Solidaritäts-Spreader und ist gut fürs Karma.

Sechs geschenkte Stunden.

Facebook, Instagram und WhatsApp sind am Montag Abend komplett ausgefallen und haben uns über sechs Stunden lang vor das Nichts gestellt. Ich hatte meine Freude daran. Endlich klingelte mal wieder das Telefon nach Bürozeiten! Und es war sogar ein freundlicher Mensch dran, der mich nichts anderes fragte, als: «was machsch?» An diesem Abend habe ich eine Stunde telefoniert. Dann war ich auf Cold Turkey und musste den TV anstellen, um die News in Endlosschlaufe laufen zu lassen. War zwar nicht dasselbe wie Social Media-Konsum, aber als Methadon-Programm ging es durch. Am nächsten Morgen war alles wieder beim Alten. Der Social-Media-Welt werden zwar für immer sechs undokumentierte und unkommentierte Stunden fehlen, aber: who cares? Es ist Wochenende!

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