Gasthaus und Weingut Bad Osterfingen – Ein Ausflug zum Spätzlekönig

Als mir der bekannte Weinredakteur und NZZ Journalist Peter Keller anbot, ihn nach Bad Osterfingen zum „Spätzlekönig“ zu begleiten, war ich natürlich sofort dafür zu haben. Spätzlekönig? Das klang verheissungsvoll. Und ein Weingut, das Peter Keller aufsucht, kann nur vielversprechend sein.

Wir fuhren also am am Freitagnachmittag eine knappe halbe Stunde in Richtung Schaffhausen nach Osterfingen. Je näher wir unserem Ziel kamen desto idyllischer wurde die Gegend. Vor Ort, empfing uns Gastronom und Weinbauer Michael Meyer im lauschigen Garten des Gasthauses und Weinguts, das einst, wie der Name schon sagt, ein Bad beherbergte. Ein Geheimtipp, den schon mancher lieber verschwieg und für sich behielt.

Wir fragen uns, wie sich Gastronomie und Weinbau erfolgreich unter einen Hut bringen lassen, und Michael Meyer, der trotz der eben weitgehend verfrorenen Ernte in keiner Minute angespannt wirkt, gewährt uns einen Einblick in sein Wirken. Im Weinbau setzte er zusehends auf Eigenproduktion und betont, dass er die Handarbeit wie das Setzen und Schneiden der Reben unbedingt selbst mache. Natürlich habe er auch Hilfe. Gute Leute, ohne die es nicht ginge.

Im Gasthof setzen Michael Meyer und seine Frau Ariane nach wie vor auf Tradition. „Wir halten an unserer bodenständigen Küche fest: Rahmschnitzel und Spätzli, Kalbsleberli mit Rösti, unser hausgemachtes Holzofen-Bauernbrot u.s.w. Unsere Karte ist zwar eher klein, dafür wird aber alles frisch und eigens zubereitet“, erzählt uns Chefkoch Michael Meyer, der vor allem für seine Spätzli weit über die Region hinaus bekannt ist und allseits hoch gelobt wird.

Jede Portion frisch zubereitet

Die Frage nach der Zubereitung der Spätzli konnte ich mir selbstverständlich nicht verkneifen. Nebst frischer Bio-Ware, der richtigen Temperatur und Menge an Salz, Wasser und so weiter spiele vor allem auch die Geschwindigkeit beim Schaben eine grosse Rolle. Im Übrigen werde jede Portion frisch zubereitet. Den Spätzleschaber habe ich mir natürlich auch zeigen lassen. Zu meiner Überraschung ein hundsgewöhnlicher Spätzlehobel.

Eine Besichtigung des Weinguts nebst Degustation blieb erwartungsgemäss auch nicht aus. Den Weinliebhabern sei verraten, dass hier der Schaffhauser Kultwein „Zwaa“ (zu deutsch „Zwei“) gekeltert wird. Ein gemeinsames Projekt der beiden Winzerkollegen Ruedi Baumann aus Oberhallau bei Schaffhausen und Michael Meyer unter dem Motto: Zwei Winzer, zwei Regionen, zwei Rebsorten und zwei Böden.

Ein subtiler Blauburgunder, der mir schon in manchem guten Restaurant in Zürich begegnet ist. Und ja, die Spätzli haben wir natürlich auch probiert. An einem Rahmschnitzel und einem Kalbskotelette. Ein hervorragendes Essen an einem einzigartigen Ort, den ich sicher bald wieder aufsuchen werde. – Der Bericht von Weinkritiker Peter Keller selbst ist übrigens auf dem Lifestyle Portal NZZ Bellevue nachzulesen.

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