Georg Bak empfand schon als Kind eine Faszination für die Kunst, obwohl diese in seiner Familie nie ein Thema gewesen sei. Als Teenager besuchte er die National Gallery in Washington und war sogleich im Bann der Kunst, allen voran die alten holländischen und flämischen Meister. «Dieser Museumsbesuch hat mich extrem gepackt», erinnert sich Georg Bak an das einschneidende Erlebnis, «das war wie das Öffnen einer Tür in eine andere Welt». Georg Bak betrat diese Welt als neugieriger junger Mensch und besuchte in Folge auch in der Schweiz Museen und Ausstellungen. So eröffnete er sich mit jugendlicher Unbefangenheit Tür um Tür sein eigenes Feld der Kunst, verschaffte sich Einblicke in Nischen und Sparten, die ihn besonders ansprachen und erweiterte seinen Horizont weit über die alten und die bekannten Meister hinaus.
Nachdem Georg Bak in Zürich und Bern Jura und Kunstmanagement studiert hatte, stieg er 2003 bei der Galerie Hauser & Wirth ein, wo er einige Jahre sowohl in Zürich als auch in London als Kurator und Kunstberater tätig war. 2008 wechselte er zur LGT Bank Zürich. Als «Officer Fine Art Services» betreute er vorwiegend internationale Kundschaft und deren Sammlungen beim An- und Verkauf von Kunstwerken. Sein Netzwerk zu Auktionshäusern, Galeristen, Händlern, Museen und Experten im In- und Ausland sucht seinesgleichen.
Der Umgang mit solch hochdotierter Kunst und dem Kunstmarkt änderte jedoch nichts daran, dass Georg Bak ein offener und neugieriger Mensch ist. Und so öffnete er weiter Türen zu weniger konventionellen Räumen der Kunst, die es für ihn zu entdecken galt. Schon früh liess er sich von den Konzepten und Techniken der generativen Kunst aus den 60-er Jahren faszinieren, befasste sich mit der Literatur, der die Bewegung zu Grunde lag und vertiefte sich in Vintage-Computer Kunst. 2011 gründete er die Galerie Scheublein + Bak, die auf digitale und generative Kunst aus den 60-er Jahren und zeitgenössische Fotografie spezialisiert war.
Der Mann der ersten Stunde
Heute hat Georg Bak zwar immer noch ein Faible für die alten Meister, doch genauso wie ihn deren präzise Technik fasziniert, begeistern ihn nun die Algorithmen der künstlichen Intelligenzen und die technischen Umsetzungen der digitalen Kunst. Er ist als Mann der ersten Stunde Experte für digitale Kunst und fungiert als Berater und Kurator für Museen, Galerien und Tech Art Startups. Hört man Georg Bak darüber reden, wird einem schnell klar, dass sein Wissen umfassend ist. Er spricht von den Ursprüngen in Literatur und Film wie «Snowcrash» und «Ready Player One» und den Einflüssen des Gamings. Er spricht von den bekannten NFT Künstlern und deren kreativen Projekten und Werken, von den Cryptopunks, dem «Bored Ape Yacht Club» und Pak, dem hochdotiertesten NFT Künstler des Moments. Er spricht von virtuellen Galerien im Metaverse, wo Kunst nicht nur betrachtet, sondern auch gekauft werden kann, von Communities und Orten, in denen man mit seiner digitalen Identität als Avatar sozial interagiert, sei es an Konzerten oder Sales von digitaler Mode, die sowohl in der realen Welt getragen werden kann, als auch als Avatar im Metaverse.
Er spricht in einem Fluss, der zum Sog wird und einen hineinzieht in eine virtuelle und digitale Welt, die Georg Bak zu seinem Zuhause gemacht hat. Nur wer bereit ist, vorbehaltlos darin einzutauchen, kann die Faszination nachvollziehen, die davon ausgeht.
Wie er zu seiner fundierten Expertise gekommen ist, erklärt Georg Bak folgendermassen: «Seit dem Aufkommen der Net-Art Bewegung der 90-er Jahre habe ich mich bereits mit digitaler Kunst auseinandergesetzt, wir haben auch in der Galerie schon digitale Kunst ausgestellt, von dem her habe ich schon sehr früh das Potenzial von NFT-Kunst entdeckt. 2018 habe ich die erste Ausstellung mit Blockchain-Kunst in Zürich kuratiert. Da habe ich gemerkt, dass sich die neue Generation der Sammler sehr dafür interessiert.» Unterdessen gehen die Preise für NFT-Kunst durch die Decke. Eben erst hat der Künstler Pak ein digitales Werk für umgerechnet 91.8 Mio. Dollar verkauft.
Kritische Stimmen sprechen von einem Hype und einer Blase, die demnächst platzen könne. Doch wage ich zu behaupten, dass mir Georg Bak eine Türe geöffnet und ein paar Einblicke in eine Welt gewährt hat, die nicht nur im virtuellen Leben existiert, sondern auch in der Zukunft Realität sein wird.
Als nächstes ist im Oktober 2022 die Show «SNOWCA$H» in Kooperation mit der Kunsthalle Zürich geplant.