Claudio Zuccolini
© Remo Ubezio

Claudio Zuccolini – An welchen Orten der Schweizer Komiker seine Ruhe findet

Man kann sich vorstellen, dass meine Vorfreude auf ein heiteres Interview mit Claudio «Zucco» Zuccolini gross war. Denn in diesen schwierigen Zeiten bleibt einem das Lachen leider öfters im Halse stecken! Nicht so mit Zucco, wie ihn seine Fans liebevoll nennen. Denn der Komiker hat nicht nur immer einen lustigen Spruch auf der Zunge bereit, sondern wie sich in unserem Gespräch herausstellt, auch zu jeder Morgenstund Gold im Mund!

Guten Morgen Zucco. Schön hast du dir Zeit genommen so früh morgens (AdR: Es ist 10 Uhr) für ein Interview.

Guata Morga Tschessika (seinen unverkennbaren Bündnerdialekt wollte ich nur zu Anfang kurz erwähnt haben). Danke für die Einladung. Aber so früh ist es ja nicht mehr. Ich war bereits Joggen!

Respekt! Wusste gar nicht, dass Sport und Ausdauer auch zu deinen Talenten gehört! Denn du bist ja nicht nur Komiker, sondern auch ein singender Bernhardinerhund für die Show «The Masked Singer», Koch, als du für Graubünden Tourismus das Pop-up Restaurant «Ustaria da Zucco» in Zürich bewirtet hast und seit neuestem für den Sender 3+ «Abenteuerlustig» mit Nik Hartmann in verschiedenen Ländern unterwegs.

Als die Anfrage letztes Jahr für die Sendung reinkam, war ich sehr gespannt, wie es möglich ist, während Corona zu reisen und die Dreharbeiten umzusetzen. Es stellte sich heraus, dass es einfacher war, als ich mir erst gedacht habe. Natürlich mussten wir uns immer wieder der Situation anpassen, aber im Grossen und Ganzen lief alles reibungslos. Wir haben bereits vier Sendungen gedreht. Die ersten zwei Episoden aus Istanbul und Sizilien wurden soeben auf 3+ ausgestrahlt. Die nächsten Reiseziele, welche die Azoren und St. Petersburg sein werden, werden nächste und übernächste Woche auf dem Sender ausgestrahlt.

An welchem der vier Orte hat es dir bis jetzt am besten gefallen?

Mir hat es bis jetzt überall gefallen. Jede Destination hat seinen Charme. Ob das pulsierende und moderne Istanbul, die zu dieser Jahreszeit nebligen Azoren, welche ich vor der Reise nur als Wetter-Gebiet kannte, oder das im November noch schön warme Sizilien. Alle haben mich begeistert. Doch St. Petersburg ist schon gewaltig schön. Die vielen Flüsse und die prächtige Architektur haben es mir sehr angetan.

Jetzt freue ich mich auf diesen Mai, Juni und August. Wir werden für den Dreh der zweiten Staffel wieder auf Reisen gehen. Wohin es uns verschlägt, wissen wir noch nicht.

Gibt es ein Reiseziel für die Sendung, das dir besonders gefallen würde?

Ich fände eine komprimierte Reise nach Japan toll. Aber was mich auch sehr interessieren würde, wäre der Balkan. Ich war noch nie auf der Adria Seite. Am liebsten würde ich Orte entdecken, die noch nicht so bekannt sind. Solche Reisen fände ich besonders spannend!

Jetzt würden wir gerne noch erfahren, welches deine Lieblingsorte sind.

Forch Denkmal, Forch bei ZürichIch bin immer wieder mal mit dem Fahrrad frühmorgens unterwegs und fahre gerne auf den Pfannenstil hoch. Es zieht mich immer wieder zum Forch Denkmal. Für mich ist das ein Energie-und Kraftort. Nach der Ankunft setze ich mich jeweils hin und bestaune das wunderschöne Panorama mit den Bergen, deren Namen ich immer wieder vergesse und auf neues auf dem Panoramabild nachschauen muss.

Sächsilüüteplatz-Bellevue, ZürichDer schönste Blick an einem frühen Samstagmorgen, wenn noch wenige Menschen in der Stadt unterwegs sind, ist der auf den Sächsilüüteplatz und aufs Opernhaus. Letztes Jahr durfte ich für eine Woche im Opernhaus auftreten, was für mich unvergesslich bleibt.

Trais Flours Sesselbahn, St. MoritzWenn wir in meiner zweiten Heimat, dem Engadin, sind, muss ich immer auf die erste Bahn, dann wenn noch keine Menschenmengen unterwegs sind. Der Ausblick und der Sonnenaufgang, wenn man von Celerina mit der Trais Flours Sesselbahn hochfährt, ist atemberaubend und einmalig.

Alpina Hütte, St. Moritz. Im Sommer fahre ich mit meinem Elektrobike hoch, setze mich hin und geniesse es in vollen Zügen. Seit meiner Internatszeit im Engadin fühle ich mich in der Alpina Hütte im Winter wie auch im Sommer wohl und heimisch.

Restaurant Gondolezza Hotel Walther, Pontresina. Die ausrangierte Diavolezza-Gondel dient vor dem Hotel Walther als Fondue-Stube. In dieser originellen Location trifft man mich sehr oft im Winter an oder auch an einem lauen Sommerabend den Sonnenuntergang geniessend.

MallorcaIn den 90er Jahren reiste ich das erste mal nach Mallorca. Obwohl diese Insel dazumal verpönt war, gefiel sie mir auf Anhieb. Seither reisen wir nach Möglichkeit jeden Sommer auf die Insel und fühlen uns, auch wegen der vielen schönen Golfplätze, schon fast wie zuhause.

ParisParis geht immer. Ich lebte vier Monate in der französischen Hauptstadt und besuche sie immer wieder gerne.

New YorkDiese Stadt ist selbstverständlich auch immer wieder auf meiner Travel-Liste. Das Joggen frühmorgens im East-Village über die Brücke nach Brooklyn ist ein Traum. Letztes Jahr wollte ich beim berühmten New York Marathon mitlaufen, der ja aus bekannten Gründen leider nicht stattgefunden hat.

Golfplatz Samaden. Es gibt viele schöne Golfplätze in der Schweiz. Doch Samaden gefällt mir besonders gut. Am liebsten, wie könnte es anders sein, frühmorgens wenn es noch frisch ist und ein mystischer Nebel über den Platz schwebt.

Mir fällt auf, dass man dich an deinen Lieblingsorten jeweils früh morgens antrifft.

Für mich gibt es keinen grösseren Stress, als keinen Parkplatz zu finden!

Ich bewundere Familien die spontan am Sonntag um 13 Uhr entscheiden, einen Ausflug auf den Juckerhof zu unternehmen und dann völlig irritiert sind, dass keine Parkplätze mehr vorhanden sind. Ich staune auch über Skifahrer, die im Engadin an einem 28. Dezember um 11 Uhr an der Talstation auf die Gondel stürmen, um dann festzustellen, dass sie nicht die Einzigen auf dem Weg zur Piste sind.

Solche Menschenmengen meide ich in meiner Freizeit nach Möglichkeit. Denn was gibt es Schöneres, als einen Tag in der Natur und in Ruhe zu starten?

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