Das chinesische Highlight Nr. 1: Die olympischen Winterspiele in Beijing.
Heute werden die Olympischen Winterspiele in Beijing eröffnet und dies ganz ohne Schnee! Denn das weisse Zeug, das da auf den Pisten und Bahnen rumliegt, ist zu 100% Kunstschnee.
Nur ein Romantiker glaubt, die Olympischen Winterspiele hätten was mit verschneiter Bergwelt und Frau Holle zu tun. Statt Betten auszuschütteln, hat die olle Holle schon lange in Tech-Aktien für Kunstschnee investiert. 2014 in Sotschi betrug der Anteil an Kunstschnee 80%, 2018 in Pyeongchang 90%, folgerichtig sind wir 2022 in Beijing bei 100% angelangt. Und was kommt 2026? Retro? Ich fände den Albis noch nett.
Das chinesische Highlight Nr. 2: Das Jahr des Tigers.
In der Nacht auf Dienstag, den 1. Februar 2022 ist das chinesische Jahr des Tigers angebrochen. Der Schweizer Lichtkünstler Gerry Hofstetter hat dies zum Anlass genommen, einen liegenden Tiger auf den Eiger zu projezieren. Das habe rein gar nichts Politisches, meint Hofstetter, das Wortspiel «Eiger-Tiger» trage er schon lange im Kopf.
Am gleichen Abend wurde auch das russische Neujahr gefeiert. Und wie man liest, sind China und Russland jetzt best Buddies, die sich einiges abgucken, auch in Sachen Repression. Wäre dieser Freundschaft wegen ein Sujet mit einem Tiger und Putin als dessen Dompteur nicht passender gewesen? Platz hätte es genug gehabt, nebenan liegen Mönch und Jungfrau und das passende Wortspiel wäre schnell gefunden: Virgin-Putin.
Das Highlight, das man gar nicht so recht glauben kann: Die Öffnung.
Trotz schwindelerregender Infektionszahlen soll endlich eintreffen, woran niemand mehr so recht glauben wollte: die Öffnung. Das heisst bald auch, man kann wieder ins Restaurant gehen, ohne Maske. Und dort stehen nicht fünf isolierte Tische, sondern dort wird es brechend voll sein. Ein bisschen verunsichert bin ich schon. Ich verfüge über keinen Orientierungssinn. Null. Auch nicht in Innenräumen. Da gab mir die Maske Sicherheit. Schliesslich blieb ich unerkannt, wenn ich mich mal wieder auf dem Weg zur Toilette verlaufen hatte und den eigenen Tisch zwischen den Plexiglasscheiben nicht mehr finden konnte. Jetzt werde ich wahrscheinlich wie ein angeschossenes Reh herumirren, in fremde Tische rennen und zum Schluss wie Rocky in «Rocky I», den Namen meiner Tischpartner in die Menge der Restaurantgäste schreien, bis man mich einfängt und zu meinem Tisch führt.
Bis dahin und speziell für das Wochenende gilt, frei nach Tom Petty: Into The Great Wide Open!