Jeroen van Rooijen Portrait
© Beni Blaser

Jeroen van Rooijen – Es kann nur einen geben

Lieber Jeroen van Rooijen

Ich schreibe über Menschen, die mich beeindrucken und die mir gefallen. Eigentlich sind wir ja per Du, aber erlaube mir, diesen Brief in der «Sie»-Form zu schreiben. Ich finde, das hat so mehr Style und darum geht es unter anderem in diesem Schreiben.

Meine Familie und ich haben Sie schon wahrgenommen, als wir uns noch nicht persönlich kannten. Jeden Sonntag gab es einen Run auf die Stil-Beilage in der NZZ am Sonntag. Es ging immer nur um «Hat das Stil?» Mutter und Tochter gehörten immer zu den Erstlesern, und meistens musste ich mich gar nicht mehr um die Seite bemühen, denn es wurde zitiert, erzählt und vorgelesen.

Ohne Rücksicht, das mich Morpheus noch nicht aus seinem Griff entlassen hatte. Das Entgangene konnte ich mir ja auch noch am Nachmittag zu Gemüte führen. Was ich selbstbeflissen auch machte. Mit grossem Vergnügen. Da Sie mich ja inzwischen kennen, wissen Sie auch, dass ich jetzt nicht gerade ein modebewusster Althippie bin. Oh, und ohne meine beiden Frauen würde ich wahrscheinlich wie ein «So-nicht-Beispiel» herumlaufen.

Ich schweife ab. Was mich an ihren adäquaten Style-Tips so faszinierte, war die pointierte Prosa, in die Sie ihre knappen Aussagen verpackten. So viel Humor gibt es gerade in dieser Sparte kaum. Der Schalk oder der Eulenspiegel hielt der Leserschaft genau diesen vor. Wer zwischen den Zeilen las, war doppelt unterhalten.

Ihr Leben hat sich in der Zwischenzeit weiterbewegt, der Streit, wer die Stil-Beilage zuerst lesen darf, ist ohne Ihre Beiträge schnell versiegt. Doch ihre neuen Aktivitäten werden minutiös verfolgt.

Unsere letzte Begegnung, war ein grandioser Crossover. Wir verlustierten uns, umgeben von stylischer Mode bei AP&CO, mit edel gebrannten Wassern und lauschten gebannt den Worten des Schöpfers der spirituellen Köstlichkeiten. Die persönliche Einladung von Ihnen hat mich sehr gefreut.

Heute habe ich Sie wieder einmal auf Facebook gestalkt und mich köstlich amüsiert, ob der genial-lustigen Einfälle, mit der sie ihre Freunde beglücken.

Ihrer leider nicht extistenten Partei: FRQCH (freie-radikale Querdenker.ch) würde ich sofort beitreten, meine Stimme hätten sie auch. Die Kommentare darauf geben Ihnen recht. Bis auf einen. Der betitelte Sie als Mode-Papst. Ein nettes Attribut, aber sagen wir es so, theoretisch ist es möglich, dass fast jeder Papst werden kann. Aber es gibt nur einen einzigen Jeroen van Rooijen. Das ist wie beim Highlander: Es kann nur einen geben. Und darüber bin ich sehr froh, denn Kopien gibt es mehr als genug.

Es grüsst Sie mit Freude und Begeisterung

Ihr Helmi

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