Weine sind ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Wir haben fünf Klassiker aus fünf Ländern ausgewählt, mit denen bestimmt nichts schief gehen kann. Die edlen Tropfen überzeugen durch ihre Qualität und Eigenständigkeit.
Viele stellen sich die in den nächsten Wochen die Frage, was man an Weihnachten schenken soll. Geld ist öde, ein Gutschein nicht viel besser. Mit welchem Präsent soll derjenige überrascht werden, der schon alles besitzt? Es gibt eine einfache Lösung: Mit einem sorgfältig ausgewählten Wein kann nicht viel schief gehen. Allerdings: Die Auswahl ist riesig und für den Laien nicht leicht zu durchschauen.
Wir bieten Hilfe und haben fünf Weine aus fünf verschiedenen Anbauländern selektioniert. Allen gemeinsam ist die Tatsache, dass sie Klassiker sind und ihre Herkunft perfekt widerspiegeln. Es handelt sich um hochstehende Gewächse, die zwar nicht ganz günstig sind, aber dank ihrer Authentizität und Eigenständigkeit keine Wünsche offen lassen. Geber und Beschenkter erstrahlen gleichermassen im besten Lichte. Das ist unsere ultimative Auswahl:
Schweiz: Dézaley Médinette Grand Cru 2019, Domaine Louis Bovard. Ohne Zweifel gehört dieser reichhaltige und gut strukturierte Chasselas aus dem Lavaux zu den besten Weissweinen des Landes. Sein grösster Vorzug: Er reift phänomenal und bietet nach zehn, zwanzig Jahren ein Aroma- und Geschmacks-Spektakel der Extraklasse. Hier lohnt sich Geduld definitiv. Der Dézaley 2019 ist trocken, dicht, elegant, mineralisch und auf überzeugende Art und Weise ein grossartiger Vertreter dieser atemberaubend schönen Weinregion. 32 Fr.; www.domainebovard.com
Australien: Chardonnay Art Series 2018, Leeuwin Estate. Der Chardonnay ist eine der grossen Weisswein-Sorten der Welt. Doch die vorzüglichsten Crus aus dem berühmten Burgund sind sehr teuer geworden. Auch dieses Beispiel aus dem australischen Margaret River ist nicht ganz günstig, aber irgendwie bezahlbar – und vor allem extrem gut. Der wohl beste Chardonnay aus der Neuen Welt überzeugt durch seine Aromen-Vielfalt, Komplexität, Kraft, Finessen, Tiefgründigkeit und Länge. Grosses Reifepotenzial. 85 Fr.; www.realwines.ch
Frankreich: Châteauneuf-du-Pape „Chaupin“ 2018, Domaine de la Janasse. In perfekter Form präsentierte sich kürzlich ein 2006er dieses Spitzenweinguts aus dem südlichen Rhônetal. Der Klassiker dieser Appellation vereint Kraft mit einer unvergleichlichen Finesse. Trotz dem hohen Alkoholgehalt wirkt der langlebige Rotwein überhaupt nicht schwer oder opulent. Er wird, untypischerweise für den Châteauneuf-du-Pape, aus lediglich einer Rebsorte gekeltert, nämlich Grenache. Total sind 13 Varietäten zugelassen. Angesichts des grossartigen Alterungspotenzials lohnt es sich, den aktuellen Jahrgang einzukellern – ein würdiges Geschenk für die Zukunft. 79 Fr.; www.smithandsmith.ch
Italien: Brunello di Montalcino 2016, Tenuta Le Potazzine. Der neben dem Barolo bekannteste Rotwein Italiens wird ausschliesslich aus Sangiovese gekeltert. Le Potazzine, geführt von Gigliola Giannetti und ihren zwei Töchtern, ist eine grossartige Entdeckung und ein Weingut, das in den nachhaltig bewirtschafteten Rebbergen akribisch arbeitet und im Keller auf önologische Experimente verzichtet. Das Resultat sind ausdrucksstarke, authentische Weine, die mit formidablen Eigenschaften glänzen: tolle Frucht, feine Gerbstoffe, gut integrierte Säure, Struktur, Dichte und langer Nachhall. Den 2016er sollte man noch etwas auf die Seite legen. 77 Fr.; www.cavesa.ch
Spanien: Rioja Gran Reserva 904 2011, La Rioja Alta S.A. Vom spanischen Rotwein-Klassiker gibt es unterschiedliche Stile. Dieser exzellente Rioja ist ein Vertreter der traditionellen Schule und wird erst für den Markt freigegeben, wenn er die erste Reife erreicht hat. Das Gut füllt den Gran Reserva nur in ausgezeichneten Jahren ab – wie beispielsweise 2011. Er brilliert mit einer aromatischen Komplexität und gewinnt weiter mit dem Belüften des Weines. Im Gaumen fällt der Rioja mit einer guten Fülle, schönen Struktur, reifen Gerbstoffen, einer gut integrierten Säure und einem langen Finale auf. Trinkbereit, aber mit einem weiteren Potenzial von weiteren zehn und mehr Jahren. 52 Fr.; www.peterkuhnweine.ch