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About Gin Tonic – Virtuelle Gin Tastings

Im letzten Jahr sind virtuelle Tastings salonfähig geworden. Zu Hause allein und doch nicht einsam zu trinken, war in der Pandemiezeit oftmals die Alternative zu Afterwork Drinks in einer Bar. Auch als Mitarbeiter-Event von Firmen, die über unterschiedliche Standorte verfügen, waren virtuelle Gin-Tastings gerne gesehen.

Erfahrungen gesammelt hat damit Peter Jauch, Gründer von About Gin Tonic, der im letzten Jahr einige virtuelle Gin-Tastings als Veranstalter durchgeführt hat. Eines seiner Learnings: «Virtuell heisst schnell global.» Im Mai 2020 begleitete er ein virtuelles, Corona-konformes Tasting für eine Schweizer Niederlassung, die an sich bei ihm um die Ecke ist. Der Auftrag wurde allerdings in Koordination mit dem europäischen Marketing-Hauptsitz in Madrid durch eine amerikanischen Eventagentur erteilt, die wiederum für das Mutterhaus in den USA tätig ist. Virtuell alles kein Problem. Ausser, dass die Spanier und Amerikaner, die sich aus Interesse spontan eingewählt haben, kein Schweizerdeutsch verstanden haben. Ihren Spass hatten sie scheinbar trotzdem.

Peter ist überzeugt, dass virtuelle Tastings auch in Zukunft einen Teil der Eventindustrie bilden werden. «An virtuellen Events können unzählige Teilnehmer ortsunabhängig dabei sein und dies, auch wenn die Agenda eine Anreise nicht zulassen würde», erklärt er und ergänzt, «dass jedoch in nächster Zeit nach der Pandemie vermutlich eher die klassische Eventform zurückkommt, was mehr als klar und nachvollziehbar ist». Es werde sich dann zeigen, wie sich der Kuchen künftig prozentual aufteilen wird.

Mit seiner Firma About Gin Tonic hat Peter bereits recht unterschiedliche Gin Tasting-Formate umgesetzt. Bisher wurde sogar jedes Tasting Paket, das die Teilnehmer zugestellt bekamen, individuell auf die Wünsche des Absenders bzw. Kunden abgestimmt. Für die Durchführung der Tastings wurde dann aus dem heimischen Wohnzimmer ein kleines Fernseh-Studio mit variablen Lichtquellen und entsprechendem Interieur. Für das grösste Tasting fuhr er allerdings zu einem Kunden in ein Eventstudio nach Freiburg im Breisgau. Der Kunde investierte in der Pandemie sogar in ein eigenes Online-Tool für virtuelle Events und Gruppentalks. Das zeigt auch, dass internationale Unternehmen auch weiterhin an virtuelle Veranstaltungen glauben. Vor Ort waren mehrere Kameraleute und im Schnitt sassen Profis, um die unterschiedlichen Kameraaufnahmen einzufangen und zu koordinieren, so dass die Teilnehmer verschiedene Perspektiven zu Gesicht bekamen. Eine klassische Live-TV Umsetzung, bei welcher der Tasting-Präsentator ein wichtiges Element bildet.

Gezeigt hat sich auch, dass virtuelle Gin-Tastings generell sehr beliebt sind und zu verhältnismässig mehr Anmeldungen führen als andere Tastings. Vielleicht weil, die Teilnehmer nicht mehr nach Hause fahren müssen, da sie es ja bereits sind. Wobei der Alkoholgehalt bei einem Gin Tonic im klassischen Mischverhältnis von 1:3 im Übrigen auch nicht höher ist als bei einem Glas Wein. Aus einem Teil Gin mit 46% Volumen mit 3 Teilen Tonic wird ein Getränk mit 11,6% Alkohol im Glas. – Zumindest rein rechnerisch (Anm. d. Red.).

Zurück zu den virtuellen Tastings und den individuellen Gin Tonic Boxen. Schliesslich kann Peter ja nicht alle Boxen selbst zusammenpacken und versenden. Hier vertraut er auf Partner. In der Schweiz arbeitet er mit zwei Stiftungen zusammen, in Deutschland ist es einerseits sein strategischer Partner drinkevolution.de und andererseits sind es oft Zulieferer der Kunden, die Pakete individuell verpacken und anschliessend den Teilnehmern zum gewünschten Zeitpunkt nach Hause senden. Und ganz wichtig findet er, dass bei einem Gin Tonic Tasting auch immer etwas zum Knabbern dabei ist.

Beim Ausblick aufs nächste Halbjahr erzählt Peter, dass er mit dem Impact Hub Zürich, einem der Betreiber des Kraftwerk Selnau, im Oktober ein Spirituosenfestival im kleinen Rahmen plant. Schliesslich wollen sich alle wieder ausser Haus treffen und Produkte vor Ort live verkosten. Das Konzept für den Event steht, nun geht es nur noch darum, einige Hersteller dafür zu gewinnen und die Daumen zu halten.

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