Es ist wieder Zeit für Käsefondue und Raclette. Welche Weine lassen sich am besten zu diesen klassischen Wintergerichten kombinieren? Wir liefern fünf köstliche Vorschläge aus der Schweiz.
Es sind Schweizer Nationalgerichte. Käsefondue und Raclette sind im Winter beliebte Speisen und werden oft an kalten Tagen zubereitet. Egal ob geschmolzener Käse aus dem Topf oder mit Kartoffeln serviertes Raclette mit seinen nussigen Aromen: Die Spezialitäten lassen sich mit verschiedenen Weinen kombinieren. Tendenziell kommen vor allem weisse Beispiele in Frage. Wer aber etwas mutiger ist, erlebt auch mit roten Crus neue Geschmackserfahrungen. Schweizer Gewächse stehen klar im Vordergrund.
Der Klassiker zum unterschiedlich interpretierten Fondue und zu Raclette mit allerlei Zugaben ist natürlich der Chasselas, der im Wallis als Fendant auf den Markt kommt und in der Waadt je nach Herkunft stilistisch etwas anders ausfällt. Ein Dézaley oder Saint-Saphorin aus dem Lavaux zeigt sich komplexer als ein frischer, leichter Mont-sur-Rolle aus der La Côte. In jedem Fall ist die Säure moderat, so dass der Wein dem geschmolzenen Käse problemlos standhalten kann.
Auch andere Sorten lassen sich mit den Käsespezialitäten kombinieren. Warum nicht einmal einen Petite Arvine oder Humagne Blanche versuchen? Die charaktervollen Walliser Weissweine passen hervorragend und verführen zu neuen Geschmackserlebnissen. Wenn man noch einen Schritt weiter geht, darf es gar ein Roter sein. Diese Kombination war hierzulande lange Zeit verpönt – zu Unrecht. Der Wein sollte indessen gewisse Voraussetzungen erfüllen: fruchtbetont, eher leicht, wenige Gerbstoffe und kein Einsatz von Barriques. Ein Pinot noir aus der Deutschschweiz macht zu Raclette und Fondue ebenso eine gute Figur wie der beliebte Klassiker Dôle aus dem Wallis, vielfach eine Assemblage aus mindestens 85% Pinot noir und Gamay.
Unsere Vorschläge:
Fendant Côteaux de Plamont 2020, Weingut Marie-Thérèse Chappaz, Wallis: Der leichte Weisswein aus Chasselas passt perfekt zu Fondue und Raclette. Trotz dem geringen Alkoholgehalt ist er nicht banal: trocken, frisch, saftig, rund und mit einem leicht salzigen Nachhall endend. 29 Fr., www.selection-widmer.ch
Féchy Brez Grand Cru 2020, Domaine la Colombe, Waadt: Raymond Paccot und seine Tochter Laura erzeugen geradlinige, mineralisch geprägte Weine aus Chasselas. Dieser Lagen-Cru präsentiert sich trocken, elegant, mit guter Säure und schöner Länge. 17 Fr.; www.lacolombe.ch
Petite Arvine Les Clives 2020, Cave Caloz, Wallis: Sandrine Caloz arbeitet aus Überzeugung nach biologischen Methoden. Ihre Weine sind ausdrucksstark, wie dieser Weisswein beweist. Er überzeugt mit vielschichtiger Aromatik, ist trocken, mit einer guten Fülle ausgestattet und endet mit einem salzigen Finale. 23 Fr.; www.cavecaloz.ch
Fläscher Pinot noir 2020, Weingut Hansruedi Adank, Bündner Herrschaft: Der Winzer und sein Sohn Patrick machen mit tollen Weinen auf sich aufmerksam. Der fruchtige Rotwein mit der typischen Beeren-Aromatik ist gehaltvoll, elegant und ist eine gute Alternative zu geschmolzenem Käse. 19 Fr.; www.adank-weine.ch
Dôle de Fully 2019, Cave de l’Orlaya, Wallis: Der Walliser Klassiker aus Pinot noir und Gamay ist dank seiner Fruchtigkeit und Lebendigkeit ein idealer Begleiter zu Raclette und Fondue, zumal wenn er so gut gelungen ist wie das Beispiel von Mathilde Roux vom Cave de l’Orlaya. 14.50 Fr.; www.orlaya.ch