Vickermann & Stoya

Vickermann & Stoya – Handgemachte, rahmengenähte Schuhe auf Mass

Wissen Sie wie viele Arbeitsschritte ein echter Massschuh benötigt? Ich wusste es nicht. Und natürlich ist es eine Frage der Definition. «Manche sprechen von bis zu 160 Arbeitsschritten», erklärt Matthias Vickermann, der vor 18 Jahren gemeinsam mit Martin Stoya die Schuhmanufaktur Vickermann & Stoya gegründet hat. «Doch, wenn man nicht jeden Nagel, den man einschlägt, einzeln zählt, würde ich sagen, es sind rund 20 Schritte, die es braucht, um einen rahmengenähten Massschuh in Handarbeit herzustellen.»

Ursprünglich war Matthias Vickermann Steuerfachangestellter in Köln. «Den Weg zum Steuerberater habe ich mir glücklicherweise erspart», meint er lachend. «Obwohl es manchmal ganz gut ist zu wissen, dass es auch ein Finanzamt gibt. Aber eine Schuhmanufaktur zu führen, und damit traditionelles Handwerk zu erhalten, da steckt für mich viel Leidenschaft dahinter. Rahmengenähte Schuhe haben mich schon mein ganzes Leben begeistert und nebenbei komme ich selbst so zu passenden Schuhen – in Grösse 50.»

Vickermann & Stoya SchuhhandwerkDen «handwerklich perfekten Schuh in Massarbeit» herzustellen, das war die gemeinsame Idee von Matthias Vickermann und Martin Stoya, die sich vor 20 Jahren in einer Schuhmacherei kennengelernt haben. «Dort haben wir von Grund auf gelernt, was dieses Handwerk beinhaltet, wobei ich fairerweise sagen muss, dass Martin Stoya sich schon viel länger mit dem Schuhhandwerk befasst als ich. Er absolvierte bereits mit 17 Jahren eine Ausbildung zum Orthopädie-Schuhmacher und verfügt über das Wissen und die handwerkliche Kompetenz», erklärt Vickermann. «Deshalb leben wir de facto eine Art «Gewaltenteilung»: Martin Stoya ist für das Handwerkliche in der Manufaktur verantwortlich und ich für alles weitere, also die administrativen Angelegenheiten sowie den Kundenkontakt.»

Vickermann & StoyaSeine Kunden trifft Vickermann nicht nur vor Ort in Baden-Baden, Deutschland, sondern vielfach an sog. Massschuhtagen, die er alle fünf bis sieben Wochen im Baur au Lac in Zürich sowie in mehreren Grossstädten in Deutschland veranstaltet. Darüber hinaus besucht er viele seiner Kunden auch privat.

Der erste Schritt ist jeweils die Vermessung. Darauf folgt die Herstellung der Leisten und eines Probeschuhs, der dem Kunden zugeschickt wird. «Das ist ein schlichter, schwarzer Schuh mit Innenfutter, den der Kunde zwei Wochen lang trägt. An den Abdrücken erkennen wir dann, wie gut dieser Schuh passt. Darauf folgt die Herstellung der Oberlederschäfte, die dann über den Leisten gezwickt und anschliessend mit der Brandsohle von Hand vernäht werden – die sog. Rahmennaht. Die letzten Schritte sind der Sohlenaufbau, je nachdem mit mehreren Absatzschichten, sowie das Ausleisten, bei dem der Leisten aus dem Schuh herausgenommen wird. Ganz zum Schluss bekommt der Schuh noch seine Furnitur, d.h. Kanten schleifen und Glanz geben. Im Gesamten benötigen wir dafür etwa vier bis fünf Monate; die reine Arbeitszeit beträgt netto 30 bis 35 Arbeitsstunden ohne Leisten und Probeschuh.»

Vickermann & Stoya«Wer mag, kann uns jederzeit in Baden-Baden besuchen und zuschauen, wo wir mit der Herstellung im Prozess stehen», versichert Vickermann. «Bei uns geschieht jeder Arbeitsschritt in unserer Manufaktur an der Merkurstrasse, worauf wir sehr stolz sind.» Ebenso so stolz ist er zu Recht, dass Vickermann & Stoya 2020 in den Meisterkreis, ein Konglomerat deutscher Luxusmarken, aufgenommen wurde und in Langenscheidts «Deutsche Standards – Marken des Jahrhunderts 2022» gelistet ist.

Wir sind gespannt und werden Matthias Vickermann in jedem Fall an den nächsten Masstagen vom 7. bis 9. Dezember 2022 im Club Baur au Lac in Zürich einen Besuch abstatten.

Mehr zu Vickermann & Stoya

Pin It on Pinterest