Pinot noir ist die meistangebaute Rebsorte der Schweiz. Das Niveau der Weine ist in den letzten Jahren markant gestiegen. Dies zeigen fünf Beispiele, die man der jetzigen Krise mit viel Genuss zu Hause trinken kann.
Rund 15’000 Hektaren sind hierzulande mit Reben bepflanzt. Über 4000 Hektaren entfallen auf den Pinot noir. Die Diva unter den Sorten bevorzugt ein eher kühleres Klima und gute Lagen. Sie wird in den meisten Anbauregionen kultiviert – von der Bündner Herrschaft bis zur Drei-See-Region. Schweizer Weine sind im Ausland lange Zeit nicht wahrgenommen worden. Kürzlich hat das amerikanische Fachmagazin «The Wine Advocate» das einheimische Schaffen unter die Lupe genommen – und die edlen Tropfen mit hohen Bewertungen geadelt. Darunter befinden sich zahlreiche Pinots noirs. Ich habe fünf Crus ausgewählt, die einerseits sehr gut abschnitten und andererseits zu meinen Favoriten zählen. Bewusst nicht dabei ist die Schweizer Ikone. Der Pinot noir von Daniel und Martha Gantenbein aus Fläsch muss nicht mehr vorgestellt werden, zumal er nur schwierig erhältlich ist.
Das sind die fünf ausgewählten Weine:
Pinot noir Spielmann 2018, Weingut Fromm, Malans GR: Georg Fromm keltert finessenreiche Weine aus Einzellagen, um das entsprechende Terroir in die Flasche zu bringen. Der Rebberg Spielmann ist mit Burgunder-Klonen bestockt und zählt lediglich 0,26 Hektaren. Der Wein überzeugt mit seiner Eleganz, saftigen Säure, seinen kräftigen, feinen Gerbstoffen sowie seiner Länge. 93-94 Punkte bei «Wine Advocate». 56 Fr.; Weingut Fromm
Pinot noir Chalofe 2017, Tom Litwan, Oberhof AG: Der Aargauer ist ein Quereinsteiger. Litwan produziert auf biodynamische Art und Weise authentische, geradlinige Weine mit Finessen und Spannung. Chalofe ist ein grosser Pinot noir mit einem exzellenten Reifepotenzial. 93 Punkte bei «Wine Advocate». 42.50 Fr.; Vinothek Brancaia
Pinot noir Auvernier 2018, La Maison de la Carrée, Neuenburg: Das Weingut aus der 3-See-Region keltert mit die grössten Pinot-noir-Weine der Schweiz – zu überaus fairen Preisen. Bewusst wird auf die Biodynamie gesetzt. Die Trauben stammen aus verschiedenen Parzellen mit lehmhaltigen Kalkböden. Eleganz pur, Tiefgründigkeit und Komplexität zeichnen den Wein aus. 92+ Punkte bei «Wine Advocate». 28 Fr.; Vinothek Brancaia
Pinot noir Monolith 2017, Weingut Obrecht, Jenins GR: Das ist der beste Wein von Christian und Francisca Obrecht, die ebenfalls nach biodynamischen Methoden arbeiten. Der Wein brilliert mit Aromen-Vielfalt, Fülle, Kraft, Eleganz und grossartiger Länge. 92+ Punkte bei «Wine Advocate». 55 Fr.; Obrecht
Pinot noir Grand Cru Chlosterberg 2016, Weingut Besson-Strasser, Uhwiesen ZH: Auch dieser zuverlässige Betrieb setzt aus Überzeugung auf die biodynamische Art und Weise. Die Lage Chlosterberg liefert ungemein spannungsreiche, finessenreiche, tiefgründige Weine mit klarer Herkunft. 92 Punkte bei «Wine Advocate». 38.60 Fr.; Smith and Smith