Foto: Andreas Praefcke

Das grösste Highlight der Woche: die Schweizer Gesetzgebung

Es ist zwar noch nicht der 1. August, aber es fühlt sich immer wieder ein bisschen so an, wenn man neben all den haarsträubenden Nachrichten aus dem Ausland die putzigen Nachrichten aus der Schweiz hört. Da gibt es eine Allianz gegen Waffenexporte in Bürgerkriegsländer und die haben eine Initiative eingereicht – die Korrekturinitiative. Sogleich arbeitet der Bundesrat einen Gegenvorschlag aus, der in etwa dasselbe will, wie die Initiative. Damit aber alle noch etwas zu tun haben in dieser Sommersession und nicht nur herumwandeln und peinliche Interviews geben, hat der schlaue Bundesrat einen Haken in den Gegenentwurf eingebaut: die Hintertüre. Die ist mit «ausserordentliche Umstände» angeschrieben und soll da und dort trotzdem Drecksgeschäfte erlauben.

Was das im konkreten Fall heissen soll, darüber wird nun einen Tag lang debattiert. Da werden lustige Metaphern herangezogen von sterbenden Patienten im Auto, die man nur retten kann, wenn man ausnahmsweise 150 fahren darf. Ähm – hä? Und wenn der Patient dann doch nicht stirbt, dann war er ja gar kein sterbender Patient. Gibt es dann ein Verfahren wegen Raserei? So in etwa muss man sich wohl die Debatte im Ständerat vorstellen. Wenn dann wirklich alle hinter ihren Masken eingenickt sind und die Ersten beginnen, laut zu schnarchen, wird die Hintertür geschlossen, der Vorschlag wird entsprechend der Initiative durchgewinkt, die es folgerichtig gar nicht mehr braucht. So werden Schweizer Gesetze gemacht. Eine Initiative genügt.

In solchen Momenten möchte ich gerne ein paar Feuerwerkskörper auf die Grossbaustelle vor meiner Wohnung abfeuern und dazu ein Schweizerfähnchen schwingen. Das soll erlaubt sein, solange das Feuerwerk nicht unter das Waffengesetz fällt.

Was mir bei diesen Parlamentsdebatten immer sehr unangenehm auffällt, ist das unsäglich schlechte Hochdeutsch, das gesprochen wird. Ich bin da nicht besser. Wenn ich mit Deutschen hochdeutsch spreche, fragen die mich immer, welchen Schweizer Dialekt ich da spreche und sind ganz stolz, dass sie Schweizerdeutsch verstehen. It’s f***ing Hochdeutsch! Wer das nicht versteht, der gebe mir ein Telefon oder mache mir ein Mail.

Ein weiteres Highlight gibt es heute leider nicht. Das liegt daran, dass mir gerade in diesem Moment der linke Arm von der Tastatur gerutscht und zentnerschwer zu Boden gefallen ist. Die zweite Impfung.

Happy Weekend!

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