Das erste Highlight: das Organspenden wird zur Selbstverständlichkeit.
Das Organspenden soll nicht mehr etwas sein, dem wir ausdrücklich zustimmen müssen mittels Spenderausweis, sondern das Gegenteil soll der Fall werden. Wer sich nicht ausdrücklich dagegen ausspricht, dessen Organe werden automatisch nach dessen Ableben gespendet. Das ist ein Segen für viele Menschen, die heute vergebens auf eine Organspende warten und die mit einem neuen Organ ein weitgehend normales Leben führen können. Für die Organe ist es ebenfalls toll – die Alternative wäre sterben, verbrennen oder verrotten. Unsere Organe erringen so ein Eigenleben, das nicht mehr an unsere Lebzeit gekoppelt ist. Das macht sie wichtig und machtvoll. Hoffen wir nur, dass sie kein übersteigertes Selbstbewusstsein entwickeln und uns mit Forderungen und Streiks das Leben schwer machen!
Das zweite Highlight: Die Art Basel findet wieder statt und alle haben Freude.
Nachdem die Kunstmesse in Basel eineinhalb Jahre pausiert hat, sind alle wieder gierig auf Kunst. Viele Sammler und Kunst-affine sind angereist, nur das Party-Publikum ist dieses Jahr grösstenteils zu Hause geblieben. Wahrscheinlich weil das Posieren fürs Selfie mit Stars einfach keinen Spass macht mit Maske. Was nutzt einem ein Selfie mit Brad Pitt, wenn er darauf nicht zu erkennen ist. Das ist wie ein Treffer im Lotto, aber man hat den Lottoschein verloren.
Einer meiner persönlichen Lieblingskünstler ist Urs Fischer. Nicht nur weil er kluge und lustige Kunst macht, sondern weil ich das Gefühl habe, er selber sei ein kluger und lustiger Mensch. Dieses Gefühl entbehrt jeder persönlichen Kenntnis. Aber einer, der ein Haus aus Brot baut (Art Basel 21) oder die Skulptur «der Raub der Sabinerinnen» von Giambologna in Originalgrösse als Kerze nachbaut, die langsam abbrennt und zerfällt (LUMA Arles), der hat es in den Olymp der klugen und lustigen Künstler geschafft.
Das letzte der Highlights ist Boris Johnsons Klima-Rede vor der UNO in New York.
Boris Johnson hält eine Klima-Rede vor der UNO in New York und zieht dabei Kermit und Miss Piggy heran. Das kann von Humor zeugen, muss aber nicht. Wenigstens macht der Mann keinen Hehl daraus, was er vom Politzirkus hält: alles Muppet-Show! Und so unrecht hat er damit nicht. Schliesslich hatten schon Thatcher und Reagan in den 80-er Jahren ihre Auftritte als Puppen bei Spitting Image. In der neuen Auflage von Spitting Image kommt Johnson ebenfalls vor, doch leider stiehlt ihm auch hier Donald Trump die Show. Johnson kann sich noch so viel Mühe geben, peinlich und schlecht frisiert zu sein, er findet doch immer wieder seinen Meister in Donald Trump.